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Die Krupp Villa Hügel Eine Zeitreise

Infos zur Villa Hügel

Die Villa Hügel war von 1873–1945 das Wohnhaus der Unternehmerfamilie Krupp

Nach Kriegsende wurde das Anwesen nicht mehr als Wohnhaus genutzt und ist seitdem ein Museum, und seit 1984 der Sitz der Kulturstiftung Ruhr

Seit 1968 ist die Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung Eigentümerin der Villa Hügel

Friedrich Alfred Krupp

Friedrich Alfred Krupp wurde am 17. Februar 1854 in Essen geboren und war ein bedeutender deutscher Industrieller der berühmten Krupp-Familie. Er übernahm die Leitung der Essener Gussstahlfabrik und anderer Unternehmen nach seinem Vater Alfred Krupp. Trotz gesundheitlicher Herausforderungen in seiner Jugend, die ihn zu zahlreichen Kuraufenthalten in Südeuropa zwangen, erweiterte er den Konzern durch den Erwerb weiterer Betriebe und die Gründung des Werkes in Rheinhausen. Sein politisches Engagement zeigte sich auch in seiner Mitgliedschaft im Reichstag. Friedrich Alfred Krupp verstarb am 22. November 1902 in Essen.

Die Bibliothek

Rund 3.400 Bücher stehen heute noch hinter den gläsernen Türen der Bibliotheksschränke in der Villa Hügel. Bis zu 30.000 sollen es insgesamt einmal gewesen sein. Wie bei jeder Sammlung ist der Anfang bescheiden. Im östlichen Gebäudeteil, im heutigen Speisesaal, hat Alfred Krupp drei Räume für die Bibliothek und den Lesesaal vorgesehen. Mehr Platz benötigt er augenscheinlich nicht, scheint der Erbauer der Villa Hügel mehr Wert auf praktische Tätigkeiten zu legen als auf theoretische Bildung.

Friedrich Alfred Krupp

Dies ändert sich grundlegend nach dem Tod von Alfred Krupp 1887 als sein Sohn Friedrich Alfred Krupp und dessen Frau Margarethe die Geschicke in der Villa Hügel übernehmen.

Friedrich Alfred Krupp und Margarete von Ende

Alle drei Bibliotheksräume werden mit einer umlaufenden Galerie ausgestattet, die ebenfalls über eine Vielzahl, damals noch offener Regalmodule verfügt. Diverse Sitzgruppen und Tischchen haben zum Verweilen eingeladen oder als Ablage für Bücher und große Folianten gedient.

Friedrich Alfred Krupp entwickelt schon früh ein sehr großes Interesse an Naturwissenschaften und Technik, das er bis zu seinem Tod beibehält. Bücher scheinen seinen stetigen Durst nach Wissen und seinen Drang, Themen zu erforschen zu stillen. Um die schulische Ausbildung seiner Töchter Bertha und Barbara so breit wie möglich aufzustellen, wird u. a. der Bibliotheksbestand um wesentliche Wissensgebiete kontinuierlich erweitert. Der Bücherbestand wächst beträchtlich.

Der Gartensaal ist mit wertvollen Wandteppichen geschmückt
Übergang vom Gartensaal ins Kleine Haus der Villa Hügel

An die imposante Bibliothek schließt der Gartensaal an. Dieser erinnert mit seinen Spiegeln, Kronleuchtern und Teppichen an einen französischen Königspalast.

So entstand der heutige Gartensaal mit der Absicht, die Wandteppichfolge „Szenen aus der Apostelgeschichte“ aufzunehmen. Darum ließen sie die Innengestaltung des Gartensaals mit einer dem Louis-XIV-Stil nachempfundenen Dekoration auf die Wandteppichfolge abstimmen. Flämischen Wandteppichen galt eine besondere Vorliebe der Familie Krupp.

Familie Gustav Krupp 1928 von links .: die Kinder Berthold, Irmgard, Alfried, Harald, davor Waldtraut und Eckbert, dann folgen die Eltern Bertha und Gustav Krupp von Bohlen und Halbach, rechts Sohn Claus

Die Villa Hügel hat auf einer Wohnfläche von 8100 qm Wohnfläche sage und schreibe 269 Zimmer. Zum Haus gehörte außerdem ein Park mit bis zu 150 ha Gesamtfläche – der jetzige Hügelpark umfasst allerdings „nur“ noch 28 ha.

Huegelpark Villa Hügel

Der Hügelpark ist die zur Villa Hügel  gehörige Parkanlage im Essener Stadtteil Bredeney, die der Industrielle Alfred Krupp ab 1869 plante und errichten ließ.

Margarethe Krupp, geborene von Ende mit ihren Töchtern Barbara und Bertha