
Tom Monderath ist frisch verliebt: Mit Jenny erlebt er die glücklichste Zeit seines Lebens. Bis er durch Zufall auf seinen Halbbruder Henk stößt, der alles über ihren gemeinsamen Vater wissen will. Doch Konrad starb vor vielen Jahren und seine demente Mutter Greta kann Tom nicht befragen. Als sich weitere Halbgeschwister melden, wird es Tom zu viel. Jenny und Henk hingegen folgen den Spuren Konrads. Selbst fast noch ein Kind, kämpfte Toms Vater im Krieg, geriet in amerikanische Gefangenschaft, bevor er in den späten 40er-Jahren nach Heidelberg kommt. Dort verliebt er sich Hals über Kopf in die junge Greta, nicht ahnend, dass ein Geheimnis aus der dunkelsten Zeit des Nationalsozialismus ihre gemeinsame Familie ein Leben lang begleiten wird .
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
als ›Stay away from Gretchen‹ im März vergangenen Jahres erschien, hätte ich in meinen kühnsten Träumen nicht erwartet, auf was für eine breite Resonanz ich mit meinem Erstlingsroman stoße. Dafür kann ich mich gar nicht genug bedanken. Durch zahlreiche Rückmeldungen habe ich erfahren, wie sehr der Umgang mit Brown Babys und ihren Müttern im Nachkriegsdeutschland vielen von Ihnen unter die Haut ging. Berührt hat mich auch zu hören, wie Flucht und Vertreibung, siebenundsiebzig Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs, das Leben von vielen von Ihnen noch heute beeinflussen.
Nun habe ich mein zweites Buch rund um Gretchens Familie geschrieben, in dem wie im ersten Buch Geschichte und Gegenwart miteinander verknüpft werden. Ursprünglich war keine Gretchen-Reihe geplant, denn ich hatte vor, diesen Inhalt schon im ersten Band zu erzählen. Beim Schreiben habe ich jedoch gemerkt, dass das Leben von Konrad und Greta in der Kriegs- und Nachkriegszeit und ihre Auswirkungen auf Tom in der Gegenwart mehr Raum verdienen.
In ›Was ich nie gesagt habe‹ wird daher die väterliche Seite der Familie Monderath beleuchtet. So wie ich mich in ›Stay away from Gretchen‹ einem Herzensthema gewidmet habe, gibt es auch hier einen Grundkonflikt, der mir seit Jahren unter den Nägeln brennt. Aber ich will nicht zu viel verraten… und hoffe sehr, dass Ihnen auch dieser Roman gefällt.
Ich wünsche Ihnen spannende und bereichernde Lesestunden.
Beste Grüße aus Köln
Susanne Abel
Susanne Abel stammt aus einem badischen Dorf an der französischen Grenze. Sie arbeitete bereits mit 17 Jahren als Erziehungshelferin und später als Erzieherin mit geistig behinderten Kindern und Jugendlichen. Im Anschluss studierte sie an der Deutschen Film- und Fernsehakademie in Berlin und realisierte als Regisseurin und Autorin zahlreiche Dokumentationen fürs Fernsehen. Mit ihrem gefeierten Romandebüt ›Stay away from Gretchen‹ stürmte sie die Spiegel-Bestsellerliste. Die Autorin lebt in Köln.
Pressestimmen
Susanne Abel verhandelt in beiden Büchern schwere Themen; Flucht und Vertreibung, Zweiter Weltkrieg, Naziverbrechen, transgenerationale Traumata, Demenz. Es geht um Köln in der Nachkriegszeit und um die Suche nach einem verlorenen Kind. ― Kölner Stadt-Anzeiger Published On: 2022-09-30
Da mir Stay away from Gretchen sehr gut gefallen hatte, war ich gespannt auf die Fortsetzung. Aufgrund ihrer fortschreitenden Demenz wird Greta Monderath im zweiten Band zur Nebenfigur. Die Autorin Susanne Abel laesst aber die Leser und Leserinnen wieder intensiv an den Ereignissen von frueher teilhaben, dieses Mal mit dem Fokus auf Toms Vater Konrad.
Die Schilderungen aus Konrads Kindheit und Jugend fand ich sehr ergreifend. Konrad verliert nicht nur sehr früh seinen Vater, sondern auch durch den Krieg nach und nach seine gesamte Familie. Darunter seine geliebte Schwester Elisabeth, genannt Lizzy. Diese hatte Trisomie 21, der reale Hintergrund macht diesen Teil der Geschichte fuer jeden schwer erträglich. Tom Monderath kommt durch weitere Recherchen auch hinter dieses dunkle Geheimnis seiner Familie.
Was im weiteren Verlauf des Romans aufgedeckt wird, möchte ich nicht vorweg nehmen. Es ist weiterhin spannend, wie auch durch Tom Monderath die Wahrheit im hier und jetzt aufgedeckt werden kann.
Sehr gut hat mir auch wieder das Stilmittel von Susanne Abel gefallen, die beiden Zeitebenen sprachlich klar voneinander abgegrenzt hat. Die Ereignisse aus der Vergangenheit habe ich zwar wie in Stay from Gretchen mit groesserem Interesse verfolgt, aber meine Aufmerksamkeit blieb auch auf das Schicksal der Figuren in der Gegenwart fokussiert. Ich habe diesen Roman wieder mit viel Freude gelesen.
Durch Konrad Monderath kommt dank Susanne Abel eine andere Figur im Vergangenheitsstrang ins Visier der Aufmerksamkeit. Man kann den zweiten Band auch lesen und verstehen, selbst wenn man den ersten noch nicht kennt. Ohne zu viele Wiederholungen werden die wichtigsten Punkte aus Stay away from Gretchen erwähnt.
Für alle, die den ersten Band schon kennen, wird die Geschichte von Gretchen wieder präsenter. Für diejenigen, die diesen noch nicht kennen, werden die wichtigsten Eckpunkte im zweiten Teil kurz zusammengefasst. Dennoch kann ich empfehlen, beide Romane in der richtigen Reihenfolge zu lesen.
Eine klare Leseempfehlung für alle und diejenigen, welche sich mit dem Themenkomplex der NS-Zeit und ihren Nachwirkungen in Lebensbereichen beschäftigen möchte, die einem nicht so bekannt sind. Deshalb lege ich beide Romane von Susanne Abel jedem ans Herz.